Eine Installation, unendlich viele Websites – klingt genial, oder? Willkommen in der Welt von WordPress Multisite. Ich zeige dir, warum dieses Feature großartig sein kann, wo es dich rettet und wann es dir Kopfschmerzen beschert.
Was genau ist WordPress Multisite?
Multisite ist quasi der große Bruder von Single-WordPress. Statt nur eine Website zu haben, schaltest du ein komplettes Netzwerk frei. Einmal installiert, kannst du neue Seiten daraus herausstampfen wie andere neue Tabs im Browser. Klingt erstmal nach Zauberei, ist aber nur eine clevere Funktion im System.
Der Trick: Alle Seiten teilen sich eine Installation, ein Set an Plugins und ein Theme-Verzeichnis. Das spart dir Zeit. Und Nerven. Vor allem, wenn du nicht zehn Mal das gleiche Update einspielen willst.
Wann Multisite Sinn macht
Ich sag’s gleich: Multisite ist nichts für jeden. Wenn du bloß dein Food-Blog pflegst, lass die Finger davon. Aber wenn du mehrere Seiten mit einem gemeinsamen Setup verwalten willst, dann ist Multisite dein Freund.
Ein paar Beispiele aus dem echten Leben:
- Ein Unternehmen mit mehreren Standorten, die alle eigene Websites haben, aber ein einheitliches Design brauchen.
- Ein Schulsystem oder eine Uni, die jede Abteilung mit einer eigenen Seite ausstatten will, ohne dass jeder Student das Rad neu erfindet.
- Agenturen, die für verschiedene Kunden Seiten auf einer Basis betreiben. Spart jede Menge Administrationsarbeit.
- Community-Projekte, in denen viele kleine Seiten gebraucht werden, aber alle zentral gemanagt werden sollen.
Die größten Vorteile
Das Schönste an Multisite ist die zentrale Verwaltung. Einmal ein Plugin hochgeladen, und es steht für alle Seiten zur Verfügung. Gleiches gilt für Themes. Du musst nicht jedes Mal von vorne anfangen. Updates? Machst du nur einmal. Arbeiten, die früher nach drei Kaffees schreien, sind plötzlich in fünf Minuten erledigt.
Und dann wäre da noch die Sache mit den Nutzern. Multisite erlaubt dir, User-Accounts einfach über die Seiten hinweg zu verwenden. Praktisch, wenn du ein Netzwerk hast, in dem die gleichen Leute unterwegs sind.
Die Kehrseite der Medaille
Natürlich gibt’s Schattenseiten. Eine Installation heißt auch: Wenn’s knallt, dann knallt’s überall. Deine Seiten hängen alle am gleichen System – fällt es aus, hast du keinen einzigen funktionierenden Auftritt mehr.
Außerdem: Plugins. Nicht jedes Plugin ist Multisite-tauglich. Manchmal läuft’s rund, manchmal kracht es. Du wirst schnell merken, dass gutes Testen Pflicht ist. Und Multisite ist technisch etwas anspruchsvoller als die normale Installation. Ohne ein Grundverständnis von Servern wirst du schnell Frust schieben.
Meine Erfahrung damit
Ich hab Multisite das erste Mal für einen Verein benutzt, der 15 Untergruppen hatte. Jede wollte ihre eigene Website. Alle wollten Fotos hochladen, Beiträge schreiben, Termine ankündigen. Ganz ehrlich: Mit 15 getrennten Installationen wäre ich durchgedreht. Also Multisite. Und ja – es war die beste Entscheidung. Alles ging zentral, ich konnte Delegierte einsetzen, die ihre Unterseite selbst verwalteten, und wir mussten nur ein Theme pflegen.
Andererseits hatte ich auch einen Fall, wo ich es bereut hab. Eine kleine Kundin, zwei Seiten, zwei völlig unterschiedliche Anforderungen, komplett verschiedene Plugins. Da war Multisite mehr Ballast als Hilfe. Ich hab’s dann zurückgebaut und beide Seiten voneinander getrennt. Man muss halt wissen, wann es passt und wann nicht.
Wann du es besser bleiben lässt
Noch mal zum Mitschreiben: Wenn deine Seiten völlig unterschiedliche Plugin-Sets haben, verschiedene Designs brauchen oder du sowieso separate Domains und Hosting-Pakete verwaltest, dann bringt Multisite mehr Probleme als Nutzen. Auch wenn du nicht so tief in der Technik steckst, kann dich die Einrichtung ziemlich ins Schwitzen bringen.
Es macht auch keinen Sinn, wenn du nur „mal schauen willst“. Multisite ist kein Spielzeug, es ist ein Werkzeug. Richtig stark, aber eben für konkrete Aufgaben gedacht.
Wie du es einrichtest
Falls du jetzt schon nervös mit den Fingern auf deinem Laptop tippst: Die Einrichtung von Multisite läuft recht simpel ab – zumindest in der Theorie. Du aktivierst die Funktion in deiner wp-config.php
. Dann machst du ein paar Anpassungen an der .htaccess
. Danach hast du ein nagelneues Netzwerk.
Bei der Einrichtung musst du dich entscheiden: Willst du Subdomains (seite1.meine-domain.de) oder Unterverzeichnisse (meine-domain.de/seite1)? Beide Wege haben Vor- und Nachteile, und spätestens da solltest du überlegen, wie deine Struktur langfristig aussehen soll.
Fazit
WordPress Multisite ist wie ein Schweizer Taschenmesser – großartig, wenn du es brauchst, aber sperrig, wenn du es sinnlos mitschleppst. Hast du mehrere Seiten mit ähnlichen Anforderungen, dann lohnt es sich. Willst du einfach nur eine einzelne Seite betreiben oder zwei völlig verschiedene Projekte stemmen, dann bleib lieber bei separaten WordPress-Installationen.
Und falls du nach Profis suchst, die dich beim ganzen Technik-Kram nicht allein stehen lassen: neu-protec weiß, was sie tun.
Am Ende gilt: Multisite ist ein Werkzeug, kein Allheilmittel. Aber richtig eingespannt kann es dir die Arbeit massiv erleichtern.
Checkliste: Macht Multisite für mich Sinn?
- Du willst mehr als zwei Websites verwalten?
- Diese Websites sollen einheitliche Plugins oder Themes nutzen?
- Eine zentrale Verwaltung von Nutzern macht für dich Sinn?
- Du scheust dich nicht vor ein kleines bisschen Technik-Kram?
Wenn du diese Fragen mehrheitlich mit „Ja“ beantwortest, dann go for it. Wenn du dreimal „Nein“ hörst – bleib bei normalen Installationen.
Zum Abschluss: Mein Rat
Multisite ist kein Monster, aber auch nicht die Spielplatzschaukel, auf die man sich einfach draufsetzt. Es ist ein Werkzeug für Leute, die wissen, was sie damit vorhaben. Und wenn es passt, dann ist es verdammt mächtig.
Also: Überleg dir gut, was deine Projekte wirklich brauchen. Weniger Kopfschmerzen und mehr Schlaf gewinnst du, wenn du gleich richtig entscheidest.