Ein Theme bauen klingt für viele erstmal wie Holz hacken mit einem stumpfen Löffel. Ich war da keine Ausnahme. Als ich das erste Mal auf die Idee kam, mein eigenes WordPress Theme zu basteln, habe ich kurz überlegt einfach meinen Laptop aus dem Fenster zu werfen. Aber keine Sorge, wir gehen hier Schritt für Schritt durch und ich verspreche dir, dein Laptop überlebt.
Was ist eigentlich ein WordPress Theme
Ganz simpel gesagt regelt das Theme, wie deine Website aussieht. Farben, Schriften, Layout, ob dein Menü links, rechts oder oben klebt. Also die Optik. WordPress selbst ist das Grundgerüst, das Theme ist die Tapete, die Möbel und das Licht. Ohne Theme gäbe es nur nackte Inhalte, und die will nun wirklich keiner so sehen.
Fertig-Theme oder selbstgebaut
Die meisten starten mit fertigen Themes. Macht auch Sinn, weil es schnell geht und oft sogar kostenlos ist. Aber irgendwann willst du wahrscheinlich mehr Kontrolle. Ich wollte zum Beispiel ein Menü, das immer da ist, egal wie weit ich scrolle. Kein fertiges Theme konnte das so, wie ich wollte. Also blieb mir nur: eigenes Theme bauen. Eine Alternative für alle, die keinen eigenen Code schreiben wollen, ist ein visueller Baukasten wie der Thrive Theme Builder, der sich besonders für WordPress eignet.
Die Grundzutaten
Ein WordPress Theme braucht nur ein paar Dateien, um zu laufen. Keine Raketenwissenschaft, versprochen.
- style.css (hier steuerst du das Design, Farben, Schrift, Abstände)
- index.php (hier greift WordPress auf dein Layout zu)
- functions.php (hier fügst du extra Funktionen hinzu, zum Beispiel eigene Menüs oder Widgets)
- Optional: single.php, page.php, header.php, footer.php, sidebar.php, je nachdem wie detailliert du dein Theme aufbauen willst
Am Anfang reichen style.css und index.php völlig. Wenn die mal stehen, kannst du später nach Lust und Laune mehr hinzufügen.
style.css – Das Aushängeschild
Die allererste Datei in deinem Theme ist die style.css. Oben in dieser Datei musst du ein paar Infos reinschreiben, damit WordPress weiß, dass da ein Theme liegt.
Beispiel: Name deines Themes, Autor, Version und eine kurze Beschreibung. Darunter kommt dann dein CSS mit allen Style-Angaben. Das Coole: schon ein paar Zeilen Code und deine Seite sieht völlig anders aus.
index.php – Das Herzstück
Diese Datei bestimmt, wie deine Website Inhalte ausgibt. Stell dir vor, WordPress bringt den Text mit und index.php sagt, wo der hinkommt. Überschrift oben, Text darunter, Menü an die Seite, fertig. Klar, man kann es viel ausgefeilter machen, aber fürs erste Theme reicht schon eine einfache Struktur.
functions.php – Dein Werkzeugkasten
Hier kannst du Sachen an- und ausschalten, Menüs definieren oder Widgets freischalten. Als ich das erste Mal in der functions.php rumgeschrieben habe, war ich leicht nervös. Aber so kompliziert ist das gar nicht. Zum Beispiel mit ein paar Zeilen Code ein eigenes Menü aktivieren. Fertig. Mein Stolz war groß, ich fühlte mich kurz wie ein Hacker aus einem Hollywoodfilm – nur ohne Sonnenbrille. Wenn du noch tiefer in die Technik eintauchen willst, kannst du dir auch ansehen, wie man eigene WordPress Plugins entwickelt, das erweitert dein Theme um richtig spannende Funktionen.
PHP und HTML verstehen
Ganz ehrlich: Ohne ein kleines Grundverständnis von HTML und PHP wird es schwierig. Keine Panik, dafür muss man kein Informatikstudium haben. HTML baut den Inhalt auf, PHP sorgt dafür, dass WordPress weiß, welche Inhalte gerade dargestellt werden sollen. Am Anfang genügt es, wenn du weißt, wie man Überschriften einfügt, Absätze macht und ein bisschen versteht, wie WordPress in Schleifen denkt (die berühmte Loop).
CSS macht die Schönheit
Design lebt von CSS. Damit steuerst du Schriftgrößen, Abstände, Farben, Rahmen und so ziemlich alles Optische. Der Unterschied zwischen einer unbrauchbaren Seite und einem schicken Auftritt hängt oft an wenigen Zeilen CSS. Ich habe mal eine Seite nur durch einen simplen Schriftwechsel von Arial zu einer klareren Schrift gerettet. Kaum Aufwand, riesiger Unterschied.
Struktur aufteilen
Langfristig macht es Sinn, die index.php in kleinere Teile aufzuteilen. Zum Beispiel header.php für den Kopfbereich, footer.php für den Fuß und sidebar.php für die Seitenleiste. Das bringt Übersicht, weil du dann nicht in einer einzigen riesigen Datei alles suchen musst. Gerade wenn man sich mal vertippt hat, spart das Nerven.
Child Themes
Für Einsteiger oft die beste Lösung: ein sogenanntes Child Theme. Das heißt, du nimmst ein vorhandenes Theme und bastelst deine Änderungen in einem Kind-Theme obendrauf. Vorteil: Das Original bleibt unberührt, du kannst gefahrlos experimentieren. Wenn dir was misslingt, fliegt es raus und das Grundtheme läuft weiter stabil. Eine gute Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu findest du bei WPHelp, dort werden drei Wege zum Child Theme erklärt.
Meine erste Katastrophe
Kurze Anekdote: Mein allererstes eigenes Theme war so schlimm, dass ich es nicht mal meiner Mutter zeigen wollte. Farben wild gemischt, Layout auf jeder Seite anders, mobile Ansicht komplett zerstört. Aber genau daraus habe ich gelernt. Fehler sind unvermeidlich. Und wenn du dein erstes Theme vermurkst, atmest du tief durch und verbesserst Stück für Stück.
Tools, die helfen
Es gibt einige Tools und Seiten, die dir beim Theme bauen unter die Arme greifen. Zum Beispiel Code-Editoren wie VS Code, mit denen du direkt siehst, ob du dich vertippt hast. Auch Browser-Inspektoren sind Gold wert, weil du sofort siehst, welche Zeile CSS gerade greift. Und wenn du wirklich mal nicht mehr weiterkommst, lohnt sich auch ein Blick auf neu-protec, besonders für alle, die mehr Struktur und technische Unterstützung im Alltag wollen.
Best Practices
Ein paar Empfehlungen, die dir später viel Ärger ersparen:
- Sauber kommentieren, damit du auch in sechs Monaten noch weißt, was dieser Code-Zeile da sollte
- Sicherstellen, dass dein Theme auf mobilen Geräten nicht auseinanderfällt
- Immer mal wieder speichern und testen, bevor du große Blöcke Code schreibst
- Mit simplen Layouts starten und Stück für Stück verfeinern
Warum sich eigene Themes lohnen
Ein eigenes Theme gibt dir Kontrolle. Du bist nicht auf die Launen von Theme-Entwicklern angewiesen, die ihr Projekt irgendwann nicht mehr pflegen. Und du lernst beim Bauen jede Menge über WordPress, was dir später auch an anderen Stellen hilft. Wenn du irgendwann deine Inhalte noch stärker auf Conversions optimieren willst, lohnt sich auch ein Blick auf Landing Pages, die verkaufen, damit dein individuelles Theme nicht nur gut aussieht, sondern auch Ergebnisse bringt. Denn am Ende willst du eine Seite, die zu dir passt und sich nicht anfühlt wie ein Standardprodukt von der Stange.
Geduld ist der Geheimtipp
Manchmal sitzt man stundenlang an einer Kleinigkeit. Ich habe mal ewig gebraucht, nur damit ein Menü mittig sitzt. Nervig, klar. Aber jede gelöste Kleinigkeit bringt dich voran. Es ist wie Puzzle bauen. Mit jedem Teil sieht man mehr vom Bild.
Fazit
Ein eigenes WordPress Theme ist kein Hexenwerk. Am Anfang fühlt es sich an wie Fremdsprache, doch nach kurzer Zeit ergeben die Dinge Sinn. Fang klein an, spiele rum und hab keine Angst vor Fehlern. Die meisten Probleme sind reparierbar und je mehr du baust, desto schneller wirst du besser. Dein erstes fertiges Theme wird vielleicht kein Meisterwerk, aber es gehört dir. Und das ist das Beste daran.