Google Fonts lokal einbinden: Stil behalten, Abmahnungen vermeiden

Google Fonts lokal einbinden: Stil behalten, Abmahnungen vermeiden

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Ich sag’s gleich ehrlich: Wer Google Fonts immer noch direkt von den Google-Servern lädt, spielt mit dem Feuer. Und zwar nicht im „cooler Hacker“-Sinn, sondern rechtlich gesehen. Denn Datenschutz und Fonts vertragen sich so schlecht wie Espresso und Filterkaffee im selben Becher.

Warum lokale Google Fonts überhaupt ein Thema sind

Kaum zu glauben, aber ein paar harmlose Schriftarten können richtig Ärger machen. Google Fonts lädt standardmäßig von Servern in den USA. Dabei werden IP-Adressen übertragen, und das ist laut DSGVO ein Problem, weil personenbezogene Daten ohne Zustimmung durch die Gegend flattern. Mehr zu typischen Fällen findest du z. B. in diesem Artikel über Abmahnungen wegen Google Fonts.

Ich hab’s selbst erlebt. Eine Kundin ruft mich an, halb panisch: „Ich hab gelesen, ich kann abgemahnt werden, nur weil meine Website Google Fonts nutzt!“ Und ja, das stimmt leider. Die ersten Abmahnwellen sind schon durchs Land gezogen. Danach hab ich beschlossen, alle Projekte durchzugehen und Fonts nur noch lokal zu hosten.

Wie du es richtig machst

Das Schöne ist, schwer ist es nicht. Es gibt mehrere Wege, wie du Google Fonts lokal einbinden kannst, je nachdem, ob du schnell zum Ziel willst oder lieber alles selbst bastelst. Eine ausführliche Anleitung findest du auch in diesem Beitrag: Was sind Google Fonts & wie lokal einbinden?.

1. Fonts direkt von Google herunterladen

Der einfachste Weg: Geh auf Google Fonts, such dir deine Schriftarten aus, klick auf „Download family“ und entpack die Dateien. Du bekommst TTF- oder OTF-Dateien, manchmal auch WOFF oder WOFF2.

Anschließend packst du sie in einen passenden Ordner deiner Website, meistens so was wie /fonts/. Dann verwendest du in deiner CSS-Datei @font-face, um die Schriftarten zu verknüpfen:

@font-face {
  font-family: 'Open Sans';
  src: url('/fonts/OpenSans-Regular.woff2') format('woff2'),
       url('/fonts/OpenSans-Regular.woff') format('woff');
  font-weight: normal;
  font-style: normal;
  font-display: swap;
}

Danach nutzt du die Schrift in deinem CSS genauso wie gewohnt:

body {
  font-family: 'Open Sans', sans-serif;
}

Das war’s. Keine Daten gehen mehr zu Google, dein Design bleibt gleich, und dein Anwalt kann wieder ruhig schlafen.

2. Mit Tools geht’s bequemer

Wenn du WordPress nutzt, musst du es dir nicht unnötig kompliziert machen. Es gibt solide Plugins, die das für dich erledigen. Ich find zum Beispiel „OMGF“ ganz angenehm. Das Tool scannt deine Seite, lädt die verwendeten Google Fonts automatisch herunter und bindet sie lokal ein. Ziemlich praktisch, wenn du nicht jedes Theme manuell anfassen willst. Lesenswert dazu ist übrigens auch diese Anleitung zur lokalen Einbindung in Divi.

Wichtig: Schau dir trotzdem an, ob das Plugin alles richtig macht. Verlass dich nicht blind drauf, nur weil’s bequem ist. Ich hab schon Installationen gesehen, die Fonts aus einem CDN nachladen, das dann wieder IP-Adressen überträgt. Genau das wollen wir ja vermeiden.

Rechtlich sauber unterwegs

Das Ziel ist klar: keine Datenübertragung an Dritte, keine DSGVO-Probleme. Wenn du Fonts lokal hostest, bist du auf der sicheren Seite. Trotzdem empfehle ich, das auch in deiner Datenschutzerklärung zu erwähnen. Kurz und knapp reicht völlig: dass alle Schriftarten lokal eingebunden sind und keine Verbindung zu externen Servern besteht.

Das macht einen professionellen Eindruck. Und im Zweifel zeigt’s den Prüfern, dass du das Thema ernst nimmst. Ein ähnlicher Ansatz gilt übrigens auch bei Bildern – wie du lizenzfreie Bilder richtig nutzt, um rechtlich sauber zu bleiben, erfährst du hier.

Leistung und Ladezeit

Jetzt kommt die gute Nachricht: Lokale Einbindung bedeutet nicht automatisch, dass deine Seite langsamer wird. Im Gegenteil. Wenn du es richtig machst, kann sie sogar schneller sein. Das Thema Ladezeiten ist auch hier spannend: Lies dazu mal Wie ich meiner Website Beine gemacht habe – Ladezeiten runter, Stimmung rauf.

Warum? Ganz einfach. Du kontrollierst den Server-Cache und kannst WOFF2-Dateien gezielt optimieren. Google Fonts sind zwar global verteilt, aber jede externe Abfrage kostet Zeit. Wenn du stattdessen alles lokal hältst, sparst du DNS-Lookups und minimierst mögliche Verzögerungen.

Font-Formate, die du kennen solltest

In der Praxis arbeitet man meist mit diesen Formaten:

  • WOFF2: Modern, klein, ideal für aktuelle Browser.
  • WOFF: Ältere Alternative, falls du noch alte Browser unterstützen willst.
  • TTF/OTF: Klassische Schriftdateien, oft größer, aber nützlich in alten Projekten.

Ich persönlich setze nur noch auf WOFF2. Wenn jemand mit einem uralten Browser unterwegs ist, wird er auch mit einer simplen Systemschrift leben können.

Typische Fehler, die dir das Leben schwer machen

Mir sind da schon einige Patzer begegnet. Zum Beispiel vergisst jemand den richtigen Pfad zur Datei, und plötzlich sieht die Seite aus, als hätte sie ein Designer von 1998 gebaut. Da hilft nur ein prüfender Blick in die Browser-Konsole.

Ein anderes Problem: falsche MIME-Typen. Der Server muss wissen, dass WOFF2 eben kein normales Textformat ist. Sonst lädt der Browser gar nichts. Also prüf in der Serverkonfiguration, ob diese Zeilen enthalten sind:

AddType font/woff2 .woff2
AddType font/woff .woff

Auch schön: falsche Caches. Wenn du eine alte Version der Schrift im Browser liegen hast, siehst du deine Änderungen ewig nicht. Hier hilft ein harter Reload oder ein bisschen Geduld. Oder beides, wenn du gerade Kaffee trinken willst.

Warum ich das Thema so wichtig finde

Es geht nicht nur um Schriften, sondern um Verantwortung. Wenn wir als Webdesigner oder Marketer unterwegs sind, haben wir auch eine Vorbildrolle. Besucher sollen sich sicher fühlen, nicht überwacht. Ich mag dieses Gefühl, eine Website zu öffnen und zu wissen: Hier fließen keine unnötigen Datenströme durch die Hintertür.

Ich erinnere mich an meinen ersten DSGVO-Workshops. Nach zehn Minuten rauchte mein Kopf und ich wollte fliehen. Aber am Ende kam der Aha-Moment: Datenschutz ist nicht der Feind des guten Designs. Man kann beides haben. Und ehrlich gesagt, es fühlt sich richtig gut an, wenn man das sauber durchzieht.

Praktischer Tipp für Agenturen

Wenn du mit Kundenseiten arbeitest, dokumentiere den Schritt zur lokalen Einbindung. Schreib rein, wo die Fonts liegen, welche Quellen du genutzt hast und welche CSS-Dateien angepasst wurden. So bleibt das Ganze nachvollziehbar und du sparst dir Chaos beim nächsten Relaunch.

Ich hab’s einmal versäumt, und ein Kollege hat eine Woche später die Fonts „neu“ eingebunden – natürlich wieder extern. Ergebnis: unnötige Abmahngefahr und doppelte Arbeit. Seitdem notiere ich alles, fein säuberlich. Klingt spießig, rettet aber Nerven. Wenn du generell deine Projekte strukturiert verwalten willst, schau dir diesen Beitrag an: So planst du regelmäßigen Content, ohne den Verstand zu verlieren.

Tools und Ressourcen, die helfen

Design bleibt Design

Das Schöne ist: Deine Website muss unter der Umstellung optisch nichts verlieren. Wenn du die Fonts lokal einbindest, sehen Besucher keinen Unterschied. Alles bleibt stilvoll, bloß rechtlich sauberer. Und ja, du darfst dich ruhig ein bisschen wie ein Profi fühlen. Denn du hast gezeigt, dass Design und Datenschutz kein Widerspruch sind.

Fazit

Google Fonts lokal einzubinden ist kein Hexenwerk. Es braucht nur ein bisschen Aufmerksamkeit und Routine. Sobald du’s einmal richtig gemacht hast, läuft’s problemlos. Kein Stress mit Abmahnungen, kein Datenschutzdrama, kein Stilbruch.

Ob du’s manuell machst oder mit Tools, Hauptsache du tust es. Denn am Ende zählt: Wer Verantwortung übernimmt, spart sich Ärger – und kann trotzdem stolz auf eine gut gemachte Website schauen. Und das, mein Freund, ist das beste Gefühl beim Klick auf „Veröffentlichen“.

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