Ich sage es gleich: Eine Website nur auf Deutsch wirkt heute so nackt wie ein Kühlschrank ohne Snacks. Klar, sie funktioniert, aber etwas fehlt. Und genau darum geht es hier – wie du deine WordPress-Seite sprachlich aufpimpst, sodass Besucher aus Madrid, London oder Tokio nicht sofort abspringen.
Warum eine mehrsprachige Website mehr bringt, als man denkt
Ich erinnere mich noch an meinen ersten Online-Shop. Alles schön in Deutsch aufgezogen, Texte gefeilt, Bilder perfekt. Die Klicks waren da, aber sobald einer aus dem Ausland kam, war’s der klassische „Zurück“-Button-Moment. Wer kein Deutsch versteht, fühlt sich einfach ausgeschlossen.
Und Hand aufs Herz: Wenn du international verkaufen oder einfach Reichweite haben willst, musst du bereit sein, in mehr als einer Sprache zu sprechen. Genau hier kommt WPML ins Spiel.
WPML – das Schweizer Taschenmesser für Mehrsprachigkeit
Du hast wahrscheinlich schon mal von WPML gehört. Es ist eines der beliebtesten Plugins, wenn es um Mehrsprachigkeit in WordPress geht. Das Ding kann im Grunde fast alles übersetzen: Seiten, Beiträge, Menüs, Widgets, WooCommerce-Produkte und sogar deine Cookie-Banner-Träumereien. Mehr Infos dazu findest du auch in diesem WPML-Guide.
Das Beste: Du brauchst keine IT-Ausbildung. Klar, ein bisschen Fummelei am Anfang, aber wer WordPress bisher hingekriegt hat, schafft auch das. Und ja, es gibt Alternativen wie Polylang, TranslatePress und Konsorten. Doch WPML ist die sicherste Bank, wenn du es stabil und flexibel haben willst.
Vorbereitung: Was du vorher checken solltest
Noch bevor du WPML installierst, ein paar Hausaufgaben. Mach ein Backup. Immer. Ich habe einmal ohne Backup losgelegt und danach die halbe Nacht mit Datenbank-Wiederherstellung verbracht. Glaub mir, das willst du dir nicht antun.
Dazu solltest du wissen, welche Sprachen du überhaupt brauchst. Nur weil es technisch möglich ist, heißt es nicht, dass du auch gleich 15 Sprachen brauchst. Starte mit den Sprachen, die Sinn machen – etwa Englisch oder Französisch. Danach kannst du jederzeit erweitern.
Installation und Setup von WPML
Los geht’s. WPML bekommst du direkt über deren Website. Leider kein kostenloses Plugin, aber die Investition lohnt sich, wenn es ernst wird mit Internationalisierung. Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du auch bei WPBeginner.
- Plugin herunterladen: Kauf erledigen, ZIP-Datei besorgen, in WordPress hochladen.
- Aktivieren: WPML erscheint als eigener Menüpunkt in der Seitenleiste.
- Setup-Wizard durchlaufen: Sprache der Seite bestätigen, gewünschte Zusatzsprachen auswählen.
- Übersetzungsmodus festlegen: Manuell übersetzen oder mit professionellen Übersetzern zusammenarbeiten – WPML hat Schnittstellen dazu.
Ich habe mich beim ersten Mal für manuell entschieden, weil ich einfach testen wollte. Später kannst du jederzeit umsteigen.
Sprachauswahl integrieren
Eine mehrsprachige Seite macht ohne Sprachumschalter wenig Sinn. WPML bietet dazu verschiedene Möglichkeiten: als Menüeintrag, als Widget oder mit einer kleinen Flagge oben im Header. Ich persönlich finde die Flaggen-Lösung am intuitivsten. Natürlich kannst du auch ein elegantes Dropdown verwenden, damit es nicht nach Touristen-Broschüre aussieht.
Inhalte übersetzen – der Punkt, an dem die Arbeit beginnt
Den größten Batzen Zeit frisst die Übersetzung. Du kannst gleich im Editor von WordPress neue Sprachversionen anlegen. Bei Beiträgen erscheinen kleine Plus-Symbole neben den Sprachen. Klick drauf, übersetze den Inhalt, fertig. Klingt easy, dauert aber. Einfach per Google Translate durchballern, ist übrigens keine Lösung. Klingt billig und schreckt Leser ab.
WPML hat die Option, externe Übersetzungsdienste einzubinden. Kostet zwar extra, spart aber Nerven, wenn man ernsthaft auf Qualität achten will.
Menüs, Widgets und WooCommerce
Zugegeben, hier habe ich beim ersten Mal geflucht. Beiträge übersetzen ist einfach, aber Menüs, Widgets und Shops sind eine andere Nummer. WPML hat dafür eigene Unterpunkte. Man muss für jede Sprache ein Menü anlegen und es richtig zuordnen. Klingt mühsam, macht aber Sinn, weil sonst dein englischsprachiger Besucher plötzlich im „Über uns“-Menü hängt.
Gerade bei WooCommerce musst du Geduld mitbringen. Produkte, Beschreibungen, Attribute – alles braucht eine Übersetzung. Aber wenn’s einmal eingerichtet ist, läuft es sauber.
SEO nicht vergessen
Ganz wichtig: Mehrsprachigkeit ist nicht nur für Besucher, sondern auch für Google. WPML kümmert sich um hreflang-Tags (ja, das sind diese kryptischen Codes, die Google sagen, welche Sprachversion zu welcher Zielgruppe gehört). So vermeidest du Duplicate Content und machst den Suchmaschinen das Leben leichter.
Auch die Meta-Titel und Beschreibungen solltest du übersetzen. Nichts ist peinlicher als eine englische Seite mit deutschen SEO-Titeln. In diesem Zusammenhang lohnt sich auch ein Blick auf rechtliche Anforderungen im digitalen Marketing, damit du auch bei internationalen Projekten auf der sicheren Seite bist.
Design und User Experience
Technisch alles fertig? Dann check dein Layout. Texte sind je nach Sprache länger oder kürzer. Ein englischer Button passt, ein französischer sprengt das Design. Ich habe mal auf einer mehrsprachigen Seite erlebt, dass das Menü plötzlich zwei Zeilen brauchte. Ergebnis: Chaos pur. Also immer testen – nicht nur auf Deutsch, sondern auch in allen aktivierten Sprachen. Hier können dir auch Tipps für optimales Responsive Webdesign weiterhelfen.
Typische Fehler und wie man sie vermeidet
Meine größten Learnings, kurz zusammengefasst:
- Nie ohne Backup starten.
- Nicht zu viele Sprachen auf einmal.
- Übersetzungen nicht halbherzig angehen.
- SEO von Anfang an mitdenken.
- Nach jedem Schritt testen, auch auf dem Handy.
Fazit: Mehrsprachigkeit ist eine Investition
Am Ende ist es wie beim Kochen: Du kannst ein einfaches Gericht nur mit Salz machen, oder du haust richtige Gewürze dazu. Eine mehrsprachige Website gibt deinem Projekt diesen Extraschub an Geschmack. Egal ob Blog, Online-Shop oder Unternehmensseite, WPML macht es möglich.
Und falls du jetzt denkst: „Ich will loslegen, aber jemand soll das beruflich sicher für mich einrichten“, dann schau dir mal neu-protec an. Die Jungs und Mädels wissen, wie man Webseiten sauber auf die Beine stellt.
Mach dir klar: Jede neue Sprache ist ein neuer Türöffner. Es braucht Arbeit, klar. Aber genau das unterscheidet eine kleine Nischen-Seite von einer, die Leute weltweit ernst nehmen.