Ganz ehrlich, das erste Mal Matomo einrichten hat mich fast dazu gebracht, den Laptop aus dem Fenster zu werfen. Aber mittlerweile kenne ich den Weg so gut, dass ich dich sicher hindurchlotsen kann. Keine Panik, das klingt dramatischer als es am Ende wirklich ist.
Warum ich von Matomo überzeugt bin
Die meisten starten mit Google Analytics. Verständlich, weil es kostenlos und schnell eingebaut ist. Aber irgendwann kommt dieses bedrückende Gefühl: Wer hat hier eigentlich die Kontrolle? Genau da bin ich bei Matomo gelandet. Eigene Daten, volle Transparenz, kein Rückgratverknoten beim Thema Datenschutz. Wenn du noch bei Google Analytics bist, schau dir mal diese Schritt-für-Schritt-Anleitung für Google Analytics 4 an – ein nützlicher Vergleich, bevor du dich entscheidest.
Und mal ehrlich, ich will nicht, dass jeder Klick meiner Besucher in den Händen von Werberiesen liegt. Ich will eine Analyse, die mir gehört. Genau das liefert Matomo.
Vorbereitung ist die halbe Miete
Bevor man sich in den Installationswahnsinn stürzt, sollte ein paar Dinge klar sein. Hosting, Datenbank, PHP. Klingt erstmal nach Entwickler-Latein, ist aber halb so schlimm. Alles, was du brauchst:
- Webspace oder Server mit PHP und MySQL (Fast jeder halbwegs ordentliche Hoster hat das von Haus aus)
- Einen FTP-Zugang, damit du Dateien hochladen kannst
- Etwas Kaffee oder Tee, je nach Nervenkostüm
Und ja, manchmal lohnt sich ein Hoster, der dir schon fertige Installationslösungen anbietet. Spart Zeit, spart Nerven.
Download und Upload: Die ersten Schritte
Zuerst schnappst du dir Matomo von der offiziellen Seite. Datei entpacken, mit FTP hochladen. Klingt einfach, ist es auch. Wenn du diesen Schritt geschafft hast, kannst du dich schon mal auf die Schulter klopfen. Du bist näher am Ziel als du denkst.
Pro Tipp: Nimm den Zielordner ernst. Am besten legst du dir subdomain.matomo.deinprojekt.de an. Sieht nicht nur ordentlich aus, sondern trennt auch schön.
Die Installation im Browser starten
Nun kommt der Moment der Wahrheit. Du rufst deine Subdomain auf und siehst zum ersten Mal das Matomo Setup. Es begrüßt dich fast schon freundlich und führt dich mit Schritten durch. Hier wird gecheckt, ob dein Server alles kann, was Matomo braucht.
Spoiler: Die meisten Probleme sind Pfad-Rechte. Nicht erschrecken, wenn da eine Warnung auftaucht. Einmal Rechte auf 755 oder 775 setzen und weiter geht’s.
Datenbank anlegen und verbinden
Jetzt geht es zur Datenbank. Klingt wieder wild, aber ist nur ein paar Klicks in deinem Hosting-Panel. Lege eine neue MySQL-Datenbank an, dazu einen User mit Passwort. Notiere die Daten gut, denn die gibst du gleich im Matomo-Setup ein.
Ab hier läuft vieles automatisch. Tabellen anlegen, prüfen, bestätigen. Plötzlich geht alles wie von allein.
Erster Login in Matomo
Nach der Datenbankeinrichtung wirst du nach deinem Admin-Account gefragt. Benutzername, Passwort, E-Mail. Fertig ist dein Zugang. Von da an kannst du dich jederzeit im Matomo-Dashboard einloggen und alles steuern.
Website hinzufügen
Jetzt wird es richtig spannend, denn ohne Website sind die schönsten Statistiken nur Leere. Also: Neue Website hinzufügen, Domain eintragen, Zeitzone auswählen. Matomo spuckt dir daraufhin einen JavaScript-Tracking-Code aus.
Diesen Code eingebaut in den Header deiner Website, am besten direkt vor dem schließenden . Fertig. Ab diesem Moment trackt Matomo.
Matomo mit Plugins erweitern
Hier kommt der Spaß. Matomo bietet diverse Plugins, die mehr rausholen als nur Besucherzahlen. Conversion-Tracking, Heatmaps, SEO-Insights. Der Marketplace steckt voll mit nützlichen Helfern. Aber Vorsicht, nicht alles blind installieren. Immer prüfen, ob du das Feature auch brauchst und ob es mit deiner Version läuft. Einen tieferen Einblick findest du in diesem Ratgeber zu Matomo Analytics mit dem Tag Manager.
WordPress-Variante
Falls du WordPress nutzt, machst du dir das Leben noch leichter. Da gibt es ein offizielles Matomo-Plugin, das fast alles für dich erledigt. Wenige Klicks, schon läuft das Ding. Vorteil: Kein Herumfummeln mit FTP oder Datenbanken. Nachteil: Weniger flexibel als bei eigener Installation. Am Ende kommt es darauf an, wie viel Macht du haben willst. Wenn du allgemein tiefer ins Thema WordPress einsteigen willst, kann dir mein Artikel WordPress Plugins entwickeln enorm weiterhelfen.
Datenschutz einstellen
Hier kommt der Punkt, wo die meisten sich verrennen. Du musst Cookie-Opt-ins beachten, IP-Adressen anonymisieren und eine klare Datenschutzerklärung auf der Seite haben. Klingt nach Jura-Examen, ist aber machbar. Matomo selbst bringt viele Einstellungsmöglichkeiten mit, die DSGVO konform machen.
Damit zeigst du, dass Besucher dir vertrauen können. Kein unnötiges „wir tracken alles“. Nur das Nötigste. Das ist ehrlich und gut so.
Die wichtigsten Einstellungen im Überblick
- Anonymisierung der IP
- Do-Not-Track berücksichtigen
- Cookies kurz halten oder gar deaktivieren
- Opt-Out auf der Datenschutzerklärungsseite einbauen
Mein Tipp: Fange klein an
Matomo kann unglaublich viel. Aber am Anfang reicht es völlig, nur ein paar Kennzahlen im Auge zu behalten. Seitenaufrufe, Besucherquellen, meistgelesene Seiten. Wenn du dich da sicher fühlst, kannst du weitergehen mit Conversion-Tracking oder eigenen Reports.
Genau das habe ich auch gemacht. Erst habe ich mich gefreut, zu sehen, dass überhaupt jemand meine Seite besucht. Dann konnte ich tiefer gehen, Kampagnen messen, Klickpfade verstehen. Schritt für Schritt.
Lohnt sich Matomo Self-Hosting?
Auf jeden Fall. Klar, es ist anfangs etwas mehr Aufwand als ein Klick auf „Google Analytics verbinden“. Aber du hast deine Daten im Griff. Du bist nicht abhängig von fremden Plattformen, die von heute auf morgen alles ändern.
Das ist wie der Unterschied zwischen einem Mietwagen und einem eigenen Auto. Am Ende fährst du beides, aber bei deinem eigenen bestimmst du die Regeln. Und wenn du Hilfe brauchst, gibt es gute Partner wie neu-protec, die dir gerade bei Technikfragen Arbeit abnehmen können.
Matomo in Aktion: Was du misst, verändert deine Entscheidungen
Wenn deine Analytics laufen, wirst du merken, wie hilfreich echte Zahlen sind. Du siehst, welche Seiten Menschen wirklich lesen. Du erkennst, wo Besucher abspringen. Und du kannst endlich aufhören, nur nach Bauchgefühl zu raten.
All das macht dich souveräner im Marketing. Nicht mehr blind schießen, sondern gezielt treffen. Falls du parallel daran arbeitest, deine Landing Pages zu optimieren, wirst du sehen, wie sich Analyse und Conversion perfekt ergänzen.
Die größten Fehler beim Matomo-Start
Ich habe es selbst falsch gemacht, deshalb hier meine Warnliste:
- Daten sammeln, aber nie reinschauen. Bringt nichts.
- Tonnenweise Plugins aktivieren und dann nichts verstehen.
- Keine saubere Datenschutzerklärung einbauen. Das geht schnell nach hinten los.
- Alles sofort perfekt machen wollen. Spoiler: Wird eh nicht passieren.
Also, bleib gelassen. Baue dir deine Zahlenwelt Stück für Stück auf. So wird es nicht zur Belastung, sondern zu einem echten Werkzeug.
Fazit: Matomo lohnt sich – und bleibt dein Werkzeug
Matomo ist kein Hexenwerk, sondern Handwerk. Wer sich einmal durch die Einrichtung gekämpft hat, wird belohnt mit einer sauberen, datensicheren und eigenständigen Lösung. Und das Beste: Du läufst nicht mehr stumm im Mainstream mit, sondern setzt dein eigenes Ding um.
Genau diese Freiheit ist es, die mich dabei hält. Heute tracke ich sauber, ohne Google. Und ja, der Laptop fliegt nicht mehr aus dem Fenster.